ART AWARD - "FAKE"
Beitrag zum ART AWARD der Berufsvereinigung Bildender Künstler Österreichs - 2020 – FAKE
Inspiriert durch die in den Sozialen Medien erschienenen Selfies vor einer an die Wand geklebten Banane auf der Art-Basel-Miami 2019, habe ich meinen Emu ebenfalls zu diesem Bananen-Selfie aufgestellt.
Über eventuelle rechtliche Aspekte habe ich mir natürlich Gedanken gemacht: Für mich ist es nicht eindeutig, ob jede künftige wie auch immer dargestellte, mit grauem Klebeband an die Wand geklebte Banane ein Copyright verletzendes Fake darstellen würde. Müsste sie genau in dem spezifischen Winkel stehen, um als solches zu gelten? Wären es genau dieser Banane eigenen, spezifisch angeordneten braunen Flecken, die mein Werk tatsächlich zum Fake oder doch gar zum dazugehörigen Pendant machen würde?
Einleitung und Hintergrundinformation zu „Bananemu“: Kunst kennt keine Grenzen.Ein durchaus faszinierendes Beispiel hierfür ist die berühmte Banane des Künstlers Mauritio Cattelan, die mit Klebeband an die Ausstellungswand der Galerie Perrotin auf der Art Basel Miami 2019 geklebt wurde. Das Bananenwerk mit dem Titel „The Comedian“ war schnell und vermutlich ganz nach Plan, um angebliche $ 120.000,- verkauft und bald darauf medienwirksam von David Datuna, der sich selbst als „performance artist“ bezeichnet, von der Wand genommen und schlicht aufgegessen worden - das Ganze vor einer Armada aus Presse und Messepublikum, daher scharf beobachtet und für die Ewigkeit dokumentiert. Ein markantes Kunstprojekt - eine mehrschichtige Mischung aus Aktionskunst, „Frechheit siegt“, Provokation, Denkanstoß, kristallklarem Kunst-Opportunismus und wahrscheinlich noch viel mehr. Ähnlich geht es vermutlich jeder Marke, jeder Mutter, jedem Lehrer, jedem Politiker und jedem Künstler darum, Aufmerksamkeit zu bekommen, um damit dann, je nach Ziel, zu Formen, Lenken oder zu Manipulieren – auf jeden Fall aber darum, für etwas zu werben oder gar dafür zu begeistern. Die jeweilige Beurteilung welche Absicht genau verfolgt wird, bleibt hier ganz dem/der einzelnen BetrachterIn – in diesem Falle dem/der der Banane - überlassen. Mit dem Aufgegessenwerden fiel der Wert des Kunstwerks übrigens keinesfalls- so lautete jedenfalls die Aussage seitens der Galerie Perrotin, die es verkauft hatte – „The Comedian“ hat die Grenzen des Wahrhaftigen gesprengt - und damit wohl auch die rechtlichen Aspekte. “ Wo“, wenn es seinen Wert nicht verloren hat, ist das Kunstwerk denn jetzt genau, und darf es reproduziert werden…. und wenn ja, in welcher Form und was genau davon ist darstellbar oder überhaupt noch denkbar? Und was wurde aus der übrig gebliebenen Bananenschale…?
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